Zip, RAR und 7z: Beliebte Komprimierungsformate im Vergleich
Datenkompressionsprogramme gibt es in großer Zahl. Die beliebtesten sind Zip, RAR und 7z. Welche Möglichkeiten bieten diese Programme? Welche Stärken und Schwächen gibt es jeweils? Wir vergleichen die beliebtesten Komprimierungsformate.
Was leisten Komprimierungsformate?
Wir alle nutzen bei unserer täglichen Arbeit am Rechner Komprimierungsformate. Neu sind diese Programme nicht: Das Zip Format erschien erstmals 1989 und ist bis heute das Standardkomprimierungssystem bei Windows Betriebssystemen. Im Laufe der Zeit erschienen immer weitere Komprimierungsformate. Mit der Entscheidung für ein bestimmtes Format sind Vor- und Nachteile verbunden.
Bei jeder Datenkomprimierung werden digitale Daten verdichtet oder reduziert. Der Vorteil: Der für die Verwahrung der Daten benötigte Speicherplatz reduziert sich. Außerdem können die Daten schneller übertragen werden. Dies ist wichtig, wenn eine größere Zahl von Dateien via E-Mail versandt werden soll. Ein solcher Versand als Anhang ist ohne Datenkomprimierung oft gar nicht möglich, da E-Mail Provider eine Datenobergrenze pro E-Mail festlegen.
Alle Komprimierungsformate entfernen redundante Informationen und stellen Daten in einer verkürzten Form dar. Dabei kommt eine Kodierung zum Einsatz. Die kodierten und somit komprimierten Daten können durch Empfänger bzw. zu einem späteren Zeitpunkt wieder dekomprimiert und im Originalzustand angezeigt werden.
Zip
Zip ist das bekannteste Komprimierungsformat. Es wurde bereits 1989 entwickelt und in der Folgezeit ständig erweitert. Zip-Dateien sind an der Dateiendung.zip zu erkennen. Das Zip Format entspricht einem Datencontainer, in den Dateien komprimiert werden können – und zwar inklusive des zugehörigen Speicherortpfads.
Zudem lassen sich die Daten mit einem Passwort verschlüsseln. Neuere Versionen bedienen sich dabei der AES Verschlüsselung.
Dateien werden bei Zip einzeln komprimiert. Die sogenannte progressive Kompression kommt nicht zum Einsatz. Dies hat Vor-_ und Nachteile. Einerseits ermöglicht die separate Komprimierung einen flexiblen Zugriff auf den Zip Ordner. So ist es möglich, Dateien aus dem Archiv zu entfernen oder neue Dateien hinzuzufügen, ohne alle Daten neu komprimieren zu müssen. Die Komprimierung wird dadurch jedoch ein Stück weit ineffizienter, weil redundante Daten weniger stark berücksichtigt werden können.
Zip ist mit allen Betriebssystemen kompatibel und läuft auf Linux genauso wie auf Windows und iOS. Die Software ermöglicht die Komprimierung großer Datenmengen, wie sie zum Beispiel Backups benötigt wird.
Der Zugriff auf komprimierte Dateien ist sehr einfach. So etwa geht Zip öffnen am Mac: Über den Finder wird die zu entpackende Zip Datei gesucht. Nun reicht ein Doppelklick, um die Datei automatisch entpacken und alle enthaltenen Dateien in einem neuen Ordner ablegen zu lassen.
Mit Zipx gibt es auch eine Fortentwicklung von Zip, die allerdings nicht zwingend eine Verbesserung darstellt. Die wesentlichen Stärken von Zip – schnelle und ressourcenarme Komprimierung und Dekomprimierung – kommen bei Zipx nicht mehr zum Tragen. Dafür bietet es eine stärkere Datenkomprimierung.
RAR
Eine Alternative zu Zip ist RAR, zu erkennen an der Dateiendung .rar. Dieses Kompressionsformat erreicht sehr hohe Kompressionsraten. Anders als bei Zip wird hier das Solid Prinzip angewandt. Dateien werden also nicht einzeln, sondern zusammen komprimiert. Vor der Komprimierung werden Daten durch einen Algorithmus sortiert, um Redundanzen bestmöglich zu eliminieren.
Das Verfahren bedeutet jedoch auch, dass Anwender keine einzelnen Dateien entpacken können. Solche einzelnen Dateien gibt es nicht mehr – was bei einem Schaden am Datenarchiv zu einem Totalverlust führen kann. Hier versucht die Software mit Wiederherstellungsverfahren gegenzusteuern.
Der Komprimierungs- und Dekomprimierungsvorgang bei RAR dauert länger als bei Zip. Auch der Ressourcenverbrauch ist höher.
RAR ermöglicht eine Verschlüsselung der komprimierten Daten sowie der Dateinamen. Das Format gibt gibt es für Windows und Linux.
7z
Eine weitere Möglichkeit der Datenkomprimierung ist 7z. Anders als bei Zip und RAR handelt sich hier um Freeware. Das ursprünglich für Windows entwickelte Format gibt es mittlerweile auch für Linux.
7z ermöglicht sehr hohe Komprimierungsraten sowie eine Verschlüsselung der Daten mittels AES und Schlüssellängen von 256 Bit. Die Schlüssel werden durch ein Passwort generiert, dass der Nutzer vorgibt.
Die Komprimierung gilt als typischerweise höhergradig als bei RAR oder Zip. Dies ist auch auf die progressive Kompression (Solid) zurückzuführen. Anwender können Dateien ausbrüten und zum Beispiel eine Höchstgrenze für einzelne Teile festlegen. 7z unterstützt auch sehr große Dateien bis hin zu Milliarden Gigabyte. Der Zeit- und Ressourcenaufwand bei der Komprimierung ist dagegen recht hoch.
Fazit: Welches Komprimierungsprogramm ist am besten?
Die drei beliebtesten Komprimierungsprogramme Zip, RAR und 7z erfüllen grundsätzlich ihre Aufgaben. Wer keine Lizenz kaufen möchte, fährt mit 7z am günstigsten. Sowohl 7z als auch RAR nutzen progressive Kompression, bei der Daten in großen Paketen komprimiert und dekomprimiert werden. Zip komprimiert Dateien einzeln und ermöglicht auch einen selektiven Zugriff auf Daten ohne die Komprimierung des gesamten Archivs. Alle drei Formate ermöglichen in neueren Versionen eine sichere Verschlüsselung.
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