Die Wirkung von Ziegelsteinwänden in Innenräumen

Eine Mauer aus Ziegelsteinen gibt Innenräumen etwas Ursprüngliches. Den Anblick ist man eher von Häuserwänden und Fassaden gewohnt. Im Gebäudeinneren wirken sie automatisch stark und unumstößlich, als hätten sie schon seit Anbeginn dort gestanden.

Raumteiler aus Stein

Ein großer kombinierter Küchen- und Esszimmerbereich lässt sich bei Vorhandensein guter Zugangsmöglichkeiten durch eine nachträglich eingezogene Ziegelsteinmauer nicht nur gut in zwei getrennte Räume teilen. Die Räume gewinnen durch eine solche nicht verputzte Mauer sogar noch ein zusätzliches Gestaltungselement, das Wärme ausstrahlt. Die neue zusätzliche Mauer wird wegen ihres ursprünglichen Charakters nicht als störend oder dazugekommen wahrgenommen. Es entsteht viel mehr der Eindruck, dass um diese unverrückbare und vermeintlich tragende Mauer herum geschickt zwei Räume gestaltet wurden. Führt der einzige Weg aus dem Esszimmer durch die Küche oder umgekehrt, so wird man automatisch denken, das sei der alten Mauer geschuldet. Auf dieselbe Weise lässt sich mit solch einer Mauer auf dem ehemaligen Dachboden ein Badezimmer ansprechend abtrennen.

Halbhohe Wand als Stilelement

Mit einer halbhohen Wand aus Ziegelsteinen im Gebäudeinneren kann leicht der Eindruck erweckt werden, dass das Gebäude ursprünglich einem anderen Zweck gedient haben muss, wie zum Beispiel als Stallung, Schwimmhalle oder Industrieanlage. Eine nicht tragende Wand zwischen Wohn- und Esszimmer oder zwischen Flur und Wohnzimmer lässt sich durch eine halbhohe Ziegelsteinmauer ersetzen, die entweder an der Oberseite gerade endet oder mit einem etwas breiten Brett abschließt, wie mit einem Fensterbrett. Dadurch verlagert sich der Lebensmittelpunkt im Wohnbereich etwas hin zu mehr Offenheit und Gemeinsamkeit. Die geöffneten Räume werden stärker mit Licht durchflutet und die Kommunikation untereinander wird erleichtert. Sobald man auf der Couch oder einem Stuhl sitzt, wird die halbhohe Mauer wieder als ursprüngliche Raumgrenze wahrgenommen.

Offener Durchgang

In langen Fluren und auch in Übergängen zwischen kombinierten Räumen ein geziegelter Durchgang mit Rundbogen ein ganz besonderer Hingucker. Der Rundbogen lässt sich bei Bedarf mit einem Vorhang verhängen. Durch die Ziegelsteine kommt eher ein Gefühl wie im Außenbereich auf. Ein langer Flur teilt sich damit in die zwei Bereiche „privat“ und „allgemein“ auf. Hinter dem Durchgang spielen die Kinder, ist Familie und Privatleben. Bis vor den Durchgang kann auch ein Vertreter oder der Hausmeister oder der Paketbote eintreten, oder zu stören oder Unruhe hineinzubringen. Es fühlt sich an wie eine Wohnung in der Wohnung, denn durch das Durchgangstor hinter dem Wohnungseingang darf nicht jeder schreiten. Es liegt am Ziegelstein, dass der Rundbogen als völlig natürlich vorhanden erscheint.